In dieser Episode beschäftigen wir uns mit der Personalentwicklung und deren Eigenheiten im Gesundheitswesen. Und Sie erfahren, welche Rolle und Aufgaben ein Personalentwickler in einem Spital übernimmt. Darüber unterhalte ich mich mit Marcel Mösch, einem der PE-ler im Felix Platter-Spital, dem Spital für universitäre Altersmedizin und Rehabilitation in Basel.
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Das Personalentwicklungsteam gehört zur HR-Abteilung. Marcel Mösch ist einer der vier Personalentwickler. Er leitet verschiedene Projekte, z.B. die Einführung von E-Learning im Felix Platter-Spital auf Anfang 2017. Daneben arbeitet er auch als Trainer, vor allem zum Thema Kommunikation.
Eine grosse Herausforderung in einem Spital ist der 24-Stunden-Betrieb an 7 Tagen pro Woche. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in gemeinsame Präsenzveranstaltungen zu bekommen, ist eine grosse Anforderung. Hier wird sich das Angebot an PE-Massnahmen in Richtung Flexibilität verändern müssen. Eine Schwierigkeit in der betrieblichen Weiterbildung des Felix Platter-Spitals ist die Lernkultur im Gesundheitswesen. Viele Mitarbeitende haben eine Lernkultur, die sie noch aus ihrer Schulzeit kennen. Die Personalentwicklung im Felix Platter-Spital, die sich am Prinzip der direkten Umsetzbarkeit orientiert, braucht jedoch ein Lernverhalten, das aktiv ist und auf gemeinsamem, selbstgesteuertem Lernen basiert. Neben den eigentlichen Zielen im jeweiligen Thema müssen die Teilnehmenden in der betrieblichen Weiterbildung auch neue Lernstrategien erwerben. Eine weitere Herausforderung in der PE ist die Rolle der Vorgesetzten. Diese wurden in der Regel aus einer Fachlaufbahn heraus Führungskraft. Vielen fehlt deshalb das Know-how, wie sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Entwicklung fördern können. Sie müssen in diese Rolle hinein wachsen. Durch Coaching beispielsweise werden sie bei Bedarf im Aufbau entsprechender Kompetenzen unterstützt.
Derzeit sind die Schwerpunkte der Personalentwicklung noch vorwiegend «klassisch». Nach und nach wird verstärkt auf eine Verknüpfung der Personalentwicklung mit der Organisationsentwicklung geachtet. Hier sieht Marcel Mösch noch einigen Entwicklungsbedarf. Seine Vision ist, dass die Abteilung Personalentwicklung bei OE-Vorhaben von Beginn an ins Projekt integriert wird, so dass durch entsprechende Massnahmen in der PE das Veränderungsvorhaben begleitet und unterstützt werden kann.
Gerne ermutige ich Sie zu überlegen und aufzuschreiben, welche Impulse aus dieser Podcast-Folge über «Die Arbeit eines Personalentwicklers in einem Spital» für Ihre eigene Arbeit in der Personalentwicklung nützlich sein könnten. Verfolgen Sie diese dann weiter und setzen Sie sie um – und das am besten bereits in den nächsten Tagen.
Denn: Die 72-Stunden-Regel besagt: Wenn man sich etwas vornimmt, muss man innerhalb von 72 Stunden den ersten Schritt durchführen, da sonst die Chance nur 1% beträgt, dass man das Vorhaben überhaupt ausführt.
Wenn Sie sich also etwas vornehmen, dann fixieren Sie es schriftlich und machen Sie den ersten Schritt in den folgenden drei Tagen, um Ihr Vorhaben zu realisieren – auch wenn es nur ein klitzekleiner ist. Nutzen Sie Ihre Motivation, etwas zu tun bzw. etwas zu verändern und schieben Sie es nicht hinaus. Wie sagte Erich Kästner so treffend: «Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es» – und zwar gleich! Oder anders ausgedrückt: Wirkung entsteht nicht durch Nachdenken, sondern durch Handeln.
Da passt auch folgendes Zitat von Peter Drucker, dem bedeutenden österreichisch-amerikanischen Sachbuchautor und Managementprofessor, perfekt:
«Was alle Erfolgreichen miteinander verbindet, ist die Fähigkeit, den Graben zwischen Entschluss und Ausführung äußerst schmal zu halten.»
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Beste Grüsse
Olivier Inhelder
In der nächsten Episode geht es um die «PE – aus der Sicht eines Nutzers». Im Interview mit meinem langjährigen Freund, Marco, erfahren Sie, wie sich Aus- und Weiterbildungen und ganz allgemein die Personalentwicklung wie ein roter Faden durch seine Berufslaufbahn ziehen. Exemplarisch, anhand seiner persönlichen Erfahrungen, vermittelt Ihnen Marco Malthaner, was bei ihm für wirksame Entwicklungen gesorgt hat und wo er das Potenzial der PE nicht ausgeschöpft hat – und weshalb. Und dann hat er auch noch ein paar Tipps bereit, was man selber tun könnte – und was andere, z.B. Vorgesetzte, um für eine optimale Wirkung von PE-Massnahmen zu sorgen.